Eine Risikolebensversicherung ist eine der kostengünstigsten Arten, seine Angehörigen für einen plötzlichen Todesfall abzusichern. Vergleichsweise hohe Summen können über einen langen Zeitraum zu niedrigen Beiträgen versichert werden. Im Todesfall wird diese Summe an die Begünstigten ausgezahlt. Laufende Zahlungsverpflichtungen wie Kreditraten oder schlicht der Lebensunterhalt können auf diese Weise gedeckt werden, auch wenn staatliche Leistungen wie z.B. Witwen- oder Waisenrente nicht ausreichen.
Inhalt
- Die Gesundheitsprüfung
- Zuschläge und Ablehnung
- Praxisbeispiel
- Anonymisierte Risikovoranfrage
- Erfolgreicher Abschluss der Risikolebensversicherung
Die Gesundheitsprüfung
Fester Bestandteil des Antrags auf eine Risikolebensversicherung ist die Gesundheitsprüfung. Als Interessent sollte man vor der Antragsstellung alle Diagnosen, Befundberichte und Kontrolluntersuchungsberichte parat halten. Auskunft über die eigene Krankenakte bekommt man zum Beispiel beim Hausarzt oder der Krankenkasse. Um das zu versichernde gesundheitliche Risiko einzuschätzen, stellen die Versicherer einige Gesundheitsfragen, zum Beispiel zu Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems oder Tumorerkrankungen. Interessenten müssen diese Fragen wahrheitsgemäß und umfangreich beantworten. Häufig stellen die Versicherungsunternehmen Fragebögen zur Verfügung, die neben einer Sektion zu Diagnosen und Behandlungen auch allgemeine Daten erfassen. Neben Alter, Größe und Gewicht sind auch Verhaltensweisen und Gewohnheiten wie Rauchen oder der Alkoholkonsum von Interesse, da diese das Risiko steigern, schwer zu erkranken. Auch Hobbies und bestimmte Sportarten mit einem erhöhten Unfallrisiko sollten dem Versicherer mitgeteilt werden. Dazu zählen zum Beispiel Motorsport wie Motorradfahren oder Rennfahren.
Wann gibt es Zuschläge oder eine Ablehnung?
Stellen die Versicherungsunternehmen ein erhöhtes Risiko fest, können sie einen Risikozuschlag auf die monatlichen Beiträge verlangen. Für einige Gesundheitsrisiken gibt es feste Regelungen – für Raucher ist eine Risikolebensversicherung beispielweise doppelt so teuer wie für Nichtraucher. Generell gilt aber: Jeder Antrag wird individuell geprüft und bewertet, jeder Zuschlag individuell erhoben. Ist das gesundheitliche Risiko sehr hoch, etwa wenn der Interessent viele Vorerkrankungen mitbringt, kann der Antrag auch abgelehnt werden. Dann haben die Versicherer die Möglichkeit, die Ablehnung für andere Versicherungsunternehmen in der sogenannten Sonderwagniskartei zu markieren. Für den Interessenten kann diese Eintragung hohe Beitragszuschläge oder erneute Ablehnungen bei anderen Versicherern bedeuten. Wie ein Eintrag in die Sonderwagniskartei mithilfe einer Anonymisierten Risikovoranfrage vermieden werden kann, zeigt dieses Praxisbeispiel eines unserer Mandanten. Trotz schwerer Vorerkrankung konnte dieser Mandant erfolgreich eine Risikolebensversicherung abschließen.
Praxisbeispiel: Junger Familienvater leidet an Schlafapnoe
Herr P. ist 34 Jahre alt und promovierter Physiker. Als Ingenieur hat unser Mandant ein gutes Einkommen zur Verfügung, um für seine Frau und ihr gemeinsames Kind zu sorgen und regelmäßige Urlaube in die Alpen zu planen. Als geübter Wintersportler genießt Herr P. diese Skiurlaube besonders.
Kurz nach der Geburt ihres Kindes wird Frau P. immer mehr nicht nur von ihrem Säugling wachgehalten. Auch das Schnarchen ihres Mannes wird zunehmend lauter und intensiver. Dieser fühlt sich wiederum schlapp und durchgängig müde. Das junge Paar schiebt die Abgeschlagenheit auf die anstrengende Zeit mit einem Neugeborenen. Doch auch als das Kind ein Jahr später längst die Nächte durchschläft, fühlt Herr P. sich immer noch durchgehend müde. Auf längeren Autofahrten muss der Vater mehrere Pausen einlegen, um sich kurz auszuruhen. Auch in seinem Beruf als Entwicklungsingenieur bemerkt er Konzentrationsschwierigkeiten. Frau P. machen vor allem die Atemaussetzer Sorgen, die sie nachts bei ihrem Mann bemerkt.
Schlafstörungen wie Atemaussetzer sind ein verbreitetes Problem in Deutschland. Auch wenn tendenziell immer weniger Menschen an Schlafproblemen leiden, sind noch immer vor allem Männer von Schlafapnoen und Ähnlichem betroffen.
Übergewicht kann eine Schlafapnoe begünstigen
Anfang 2020 sucht Herr P. seinen Hausarzt auf und berichtet ihm von seinen Symptomen. Dieser überweist ihn an einen Spezialisten im örtlichen Schlafzentrum. Herr P. muss eine ganze Nacht zur Untersuchung im Schlaflabor verbringen. Schnell wird dort klar, weshalb unser Mandant sich durchgehend müde und schlapp fühlt – Herr P. leidet an einer schweren obstruktiven Schlafapnoe. Die Atmungsaussetzer, die diese Erkrankung auslöst, verringern die Sauerstoffsättigung seines Gehirns und sorgen für Konzentrationsschwierigkeiten und einen Leistungsabfall.
Mithilfe einer CPAP-Maske wird Herr P. nun nachts mit Sauerstoff versorgt. Das spezielle Gerät hilft gegen die Schläfrigkeit und Abgeschlagenheit. Auch wenn die Therapie gut anschlägt, raten die Ärzte dem jungen Vater zusätzlich zu einer Gewichtsreduktion, da Übergewicht einer der häufigsten Auslöser einer Schlafapnoe ist. Mit gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung hoffen die Ärzte, die CPAP-Therapie auf Dauer abzusetzen.
Ein Jahr später beschließt Herr P., eine Risikolebensversicherung abzuschließen, um seine kleine Familie finanziell abzusichern. Aufgrund seiner Vorerkrankung wendet er sich an uns.
Die Anonymisierte Risikovoranfrage
Zunächst bereiteten wir gemeinsam mit unserem Mandanten die Anonymisierte Risikovoranfrage vor. Dazu baten wir Herrn P., einen allgemeinen Fragebogen auszufüllen. In diesem sollte er persönliche Daten wie Alter, Größe, Gewicht und Beruf, aber auch allgemeine Details zum Lebensstil angeben. Hier trug Herr P. ein, Nichtraucher zu sein und kein Motorrad zu fahren. Allerdings gab er an, unregelmäßig, aber intensiv Ski zu fahren. Da alpines Skifahren mit einem erhöhten Unfall- und Todesfallrisiko einhergehen kann, ist Herr P. auf der sicheren Seite, dieses Hobby anzugeben. Die Versicherungsunternehmen bewerten individuell, ob und wenn ja, Skifahren ein erhöhtes Risiko für sie darstellt.
Ergänzend zum allgemeinen Fragebogen baten wir Herrn P. um einen Befundbericht seiner Schlafapnoe sowie einer Kopie der letzten Kontrolluntersuchung. Diese Unterlagen und den ausgefüllten Fragebogen schwärzten wir, um die Daten für die Weitergabe zu anonymisieren. Den Versicherern legten wir also im Zuge der Anonymisierten Risikovoranfrage alle nötigen Informationen vor, ohne dass Rückschlüsse auf unseren Mandanten möglich gewesen wären.
Erfolgreicher Abschluss der Risikolebensversicherung
Auf der Basis der Daten entschieden die Versicherer darüber, ob sie Versicherungsschutz gewähren würden. Die Rückmeldung der Versicherungsunternehmen war erfreulich vielfältig, sodass unser Mandant sich aus den vorgelegten Konditionen den besten Versicherungsschutz aussuchen konnte. Herr P. entschied sich für einen Versicherer aus Augsburg, der einen besonders leistungsstarken Tarif anbot.
Mit seiner erfolgreich abgeschlossenen Risikolebensversicherung hat Herr P. über 30 Jahre eine Summe von 300.000€ versichert. Sollte unser Mandant während dieser Zeit schwer erkranken oder zum Pflegefall werden, kann er sich auf die vereinbarte vorgezogene Todesfallleistung verlassen. Auch hat er die Option, die Laufzeit seiner Versicherung einmalig ohne erneute Gesundheitsfragen zu verlängern. Für diesen umfangreichen Versicherungsschutz zahlt Herr P. 64,51€ im Monat. Seine Familie ist damit bestens abgesichert.