Hypertonie (Bluthochdruck): Die schleichende Gefahr

Als Bluthochdruck (Hypertonie) bezeichnet man eine weit verbreitete Erkrankung der arteriellen Blutgefäße. Der Druck, der beim Pumpen des Blutes aus dem Herzen in die Arterien entsteht, weist bei Betroffenen einen deutlich erhöhten Wert auf. Da erkrankte Personen jedoch häufig keine spezifischen Symptome zeigen oder diese nicht als gefährlich wahrnehmen, bleibt Bluthochdruck oft lange unbemerkt und kann so lebensbedrohliche Folgekrankheiten hervorherrufen.

Hypertonie, Bluthochdruck

Bluthochdruck tritt vor allem mit zunehmendem Alter auf. Das Fatale: Oft bleibt die Krankheit unerkannt. Da hilft nur Messen zur regelmäßigen Überprüfung.

Hypertonie und Risikolebensversicherung?

Erhöhte Blutdruckwerte oder gar Hypertonie gefährden die Gesundheit und können schwere Folgeerkrankungen wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall nach sich ziehen. Risikolebensversicherer nehmen daher oft Abstand, wenn es um die Versicherung von Hypertonikern geht. In Form einer Ausschreibung und durch Akzeptanz eines Beitragszuschlages ist ein Versicherungsabschluss aber trotzdem möglich, wie wir in einem unserer Praxisberichte zeigen.

Bluthochdruck tritt zunehmend im Alter auf – und bleibt nicht selten unerkannt

Laut der Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention hat bundesweit etwa jeder dritte Deutsche erhöhte Blutdruckwerte. Aus medizinischer Sicht spricht man ab einem Wert von 140/90 mm Hg von einer leichten Hypertonie und ab ca. 160/100 mm Hg von einer mittelschweren bis schweren Hypertonie. Zum Vergleich: Ein Blutdruck von ungefähr 120/80 mm Hg gilt als normal.

Statistik: Hypertonie (Bluthochdruck) nach Altersgruppen

Anteil der Hypertoniker in Deutschland nach Alter im Jahr 2011 in Prozent (Quelle: Focus 39/2011)

Von erhöhten Blutdruckwerten sind vor allem Personen im fortgeschrittenen Alter betroffen. 33 % der Menschen im Alter von 60 Jahren leiden an Bluthochdruck. Erschreckend ist hierbei, dass die meisten nichts von ihrer Erkrankung wissen und daher auch keine entsprechende Behandlung erfolgt. Für Bluthochdruck zeichnen sich vor allem folgende Risikofaktoren verantwortlich:

  • Übergewicht (BMI > 25)
  • Bewegungsmangel
  • hoher Alkoholkonsum
  • hoher Kochsalzkonsum
  • Rauchen
  • anhaltende Belastung durch Stress
  • familiäre Neigung zum Bluthochdruck

Symptome für Bluthochdruck werden oft verharmlost

Ein wesentlicher Grund, weshalb Bluthochdruck oft erst spät oder teilweise gar nicht erkannt wird, ist das Ausbleiben jeglicher Symptome. Der erhöhte Druck in den Gefäßen schadet inneren lebenswichtigen Organen wie dem Herzen, ohne dass Betroffene dies zunächst bewusst wahrnehmen. Doch auch wenn sich erste Beschwerden zeigen, handelt es sich hierbei oft um Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Müdigkeit – Symptome, die sich weder eindeutig zuordnen lassen noch selten sind, sodass ihnen oft keine weitere Beachtung geschenkt wird. Deshalb sollte zusätzlich noch auf folgende Anzeichen einer Hypertonie geachtet werden:

  • Nervosität
  • Ohrensausen
  • Nasenbluten
  • Kurzatmigkeit
  • rote Gesichtsfarbe
  • Sehstörungen
  • Übelkeit

Damit eine Hypertonie möglichst früh erkannt wird, sollten vor allem Personen, auf welche die genannten Risikofaktoren zutreffen, spätestens beim Anzeichen erster Symptome ihren Blutdruck beim Arzt überprüfen lassen.

Die unscheinbaren Symptome für Bluthochdruck können lebensgefährliche Folgen haben

In Anbetracht der eher unscheinbaren Symptome könnte man zu dem Schluss kommen, dass der Aufruhr um Bluthochdruck eher unbegründet sei, da die Krankheit keine weitreichenderen Folgen mit sich bringt. Doch das ist weit gefehlt: Aufgrund des erhöhten Drucks in den Arterien und durch die damit einhergehende größere Belastung verhärten und verkalken sich die Blutgefäße, eine sogenannte Arteriosklerose entsteht. Diese wiederum wirkt sich maßgeblich auf das Herz aus, welches permanent gegen den erhöhten Gefäßdruck und die Arterienverkalkung anpumpen muss, um alle Organe und Gewebe ausreichend versorgen zu können.

Als Folge der kontinuierlich hohen Belastung stellt sich oft eine Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) ein. Ohne eine angemessene Behandlung des Bluthochdrucks verstärken sich diese schädigenden Vorgänge dauerhaft, sodass der erhöhte Blutdruck schließlich einen lebensgefährlichen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall auslösen kann.

Gesunde Lebensweise schützt vor Bluthochdruck

Hypertonie (Bluthochdruck), gesunde Ernährung

Vor Bluthochdruck schützt eine gesunde Ernährung und generell eine gesunde Lebensweise.

Das Risiko, einer lebensgefährlichen Folgeerscheinung der Hypertonie zu erliegen, steigt mit der Höhe des Blutdrucks und mit zunehmendem Lebensalter. Um erhöhte Blutdruckwerte wieder senken zu können, ist eine Umstellung auf eine gesündere Ernährungs- und Lebensweise besonders wichtig. Liegt bereits eine mittelschwere bis schwere Hypertonie vor, so sind zusätzlich spezielle Medikamente zur Blutdrucksenkung erforderlich.