Zur finanziellen Absicherung der Hinterbliebenen nach dem eigenen Ableben, beispielsweise um Zahlungsforderungen weiterhin begleichen zu können, ist es empfehlenswert, eine Risikolebensversicherung abzuschließen. Für Menschen mit Vorerkrankungen ist der Versicherungsabschluss jedoch oft mit Schwierigkeiten verbunden, da Vorerkrankungen immer ein erhöhtes Gesundheitsrisiko nach sich ziehen und somit auch das Risiko für den Versicherer steigt. Betroffene müssen dann in der Regel erhöhte Beiträge zahlen. In Härtefällen kann es sogar zu einer Antragsablehnung kommen.

Ultraschallgerät

Unserem Mandanten war trotz einer Schrumpfniere der Abschluss einer Risikolebensversicherung auf normalem Wege möglich.

Warum eine Schrumpfniere für den Vertragsabschluss problematisch ist

Eine Schrumpfniere ist das Ergebnis einer chronischen Niereninsuffizienz. Die Ursachen dafür sind sehr vielfältig, zumeist liegen aber chronische Entzündungen oder Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck vor. Betrifft die Erkrankung der Nieren nur eine Seite, kann die zweite Niere die fehlende Funktion vollständig ausgleichen, sodass der Patient keine großen Auswirkungen auf seinen Alltag verspürt. Sind jedoch beide Nieren betroffen, kann der Körper nicht mehr ausreichend von Giftstoffen gereinigt werden. Im Endstadium kann nur noch eine regelmäßige Dialyse oder eine Nierentransplantation helfen.

Häufig sind besonders Menschen mit Vorerkrankungen am Abschluss einer Risikolebensversicherung interessiert. Doch auch wenn Vorerkrankungen den Vertragsabschluss erschweren: Enthalten Sie keinesfalls Informationen darüber vor. Sollte sich nämlich herausstellen, dass Sie dem Versicherer Informationen verschwiegen haben, kann es dazu kommen, dass die Versicherung im Schadenfall nicht zahlt. Wie der Vertragsabschluss trotz Schrumpfniere gelingen kann, wird im folgenden Praxisbeispiel beschrieben.

Schrumpfniere führt zum erschwerten Vertragsabschluss

Ein 42-jähriger Mandant von uns ist verheiratet und hat zwei Kinder. Mit seinem Beruf als Bauingenieur hat er ein gesichertes Einkommen und möchte nun ein Kredit aufnehmen, um für sich und seine Familie ein Haus umzubauen. Die Bank verlangt, wie in diesem Fall üblich, eine zusätzliche Absicherung für den Fall eines verfrühten Ablebens unseres Mandanten. Dafür wird vom Mandanten eine Versicherung über 200.000 Euro Versicherungssumme auf 20 Jahre gewünscht.

Für den Abschluss einer Risikolebensversicherung informierte sich der Mandant sich zunächst im Internet und erfuhr, dass seine Schrumpfniere als Vorerkrankung einem reibungslosen Vertragsabschluss im Weg stehen würde. 2011 war ihm seine Schrumpfniere entfernt worden, sodass ihm nur noch eine funktionsfähige Niere übrig blieb. Sein Blutdruck war mit 125/75 mmHg leicht erhöht, was eine verstärkte ärztliche Kontrolle nach sich zieht. Positiv waren hingegen seine Lebensumstände als Nichtraucher.

Erfolgreicher Vertragsabschluss dank professioneller Ausschreibung

Unser Mandant entschied sich dazu, sich mit seiner Situation an uns als unabhängige Versicherungsmakler zu wenden. Somit umging er einer möglichen Antragsablehnung und den darauf folgenden Eintrag in die Sonderwagniskartei der Risikolebensversicherer, wodurch ein Vertragsabschluss noch schwerer geworden wäre.

Mit unseren 20 Jahren Berufserfahrung wissen wir, dass in einem solchen Fall der beste Weg zum Abschluss eines Vertrages über eine Ausschreibung führt. Dabei gingen wir folgendermaßen vor:

  1. Aufnahme aller relevanten Daten: Zunächst nahmen wir von unserem Mandanten alle relevanten Daten auf, um den Versicherern ein genaues Bild seiner gesundheitlichen Situation zu ermöglichen. Zusätzlich musste der Mandant auch einen Fragebogen zu seiner Lebensweise, die ärztlichen Befunde zu seinen Nieren und der Entfernung der Schrumpfniere sowie aktuelle Laborberichte mit einreichen.
  2. Durchführung der Ausschreibung: Mit diesen Daten fragten wir bei 15 unterschiedlichen Versicherern an, ob ein Versicherungsabschluss möglich wäre. 12 Anbieter verneinten, die drei übrigen erstellten unterschiedliche Vertragsangebote.
  3. Vergleichen der Angebote: Im nächsten Schritt prüften wir die Angebote Punkt für Punkt. Beim ersten Versicherer war eine normale Antragsannahme mit einem Monatsbeitrag von 31,48 Euro möglich. Der zweite Versicherer bot Versicherungsschutz mit einem Beitragszuschlag von 25 % an, sodass sich der Monatsbeitrag auf 43,26 Euro belief. Der dritte Versicherer erhob 150 % Beitragszuschlag und verlangte einen Monatsbeitrag in Höhe von 87,43 Euro.

Unser Mandant entschied sich daraufhin für das günstigste Angebot mit einer normalen Antragsannahme. Auf diesem Wege konnten wir unserem Mandanten eine passende Risikolebensversicherung vermitteln, die für ihn auch finanziell gut zu tragen ist. Das vergleichsweise aufwendige Ausschreibungsverfahren war somit für unseren Mandanten einer voller Erfolg.