Burn-out ist keine klar definierte Krankheit, wird aber in der Regel als Zustand starker emotionaler und körperlicher Erschöpfung beschrieben. Meist tritt ein Burn-out im Zusammenhang mit einer Überlastung und anhaltendem Stress im beruflichen Umfeld auf. Aufgrund der unklaren Definition und den weitreichenden Symptomen kann sich der Abschluss einer Risikolebensversicherung – wie bei jeder anderen Vorerkrankung auch – schwierig gestalten. Prinzipiell ist es aber mit dem richtigen Vorgehen bei der Antragstellung möglich, trotz Burn-out Versicherungsschutz zu erhalten.

Stress und Anspannung im Alltag

Dauerhafter Stress und Anspannung im Alltag, allem voran im Beruf, können einen Burn-out nach sich ziehen.

Ursachen und Symptome eines Burn-outs

Da eine Burn-out-Diagnose nicht medizinisch belegbar ist, weisen die Ursachen und Symptome lediglich darauf hin. Zudem stehen meist die Ursachen im Vordergrund. Symptome wie anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung, nachlassende Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie eine innere Leere und damit einhergehender Sinnverlust geben zwar an, wie die betroffene Person sich fühlt, können aber nur anhand ihrer Ursache therapiert werden.

Die Ursachen eines Burn-outs sind vielfältig. Sie können sowohl situativ als auch persönlich oder eine Kombination aus beidem sein. Häufig ist die Ursache eines Burn-outs im beruflichen Umfeld zu finden. Folgende Faktoren spielen dabei eine Rolle:

  • unerfüllbare Vorgaben
  • große Verantwortung
  • Zeitdruck
  • mangelnde Einflussmöglichkeiten
  • schlechtes Arbeitsklima
  • Verlust der Sicherheit bzw. Angst um den Arbeitsplatz
Stressempfinden nach Häufigkeit

Stressempfinden nach Häufigkeit als möglicher Indikator für einen Burn-out (Quelle: Techniker Krankenkasse)

Durch den häufigen Anspruch an sich selbst, alles perfekt machen zu wollen, und durch unzureichende Bewältigungsstrategien bei Stress und Konflikten verausgaben sich viele Menschen schnell in ihrem Arbeitsumfeld. Doch Burn-out muss nicht zwangsläufig im Zusammenhang mit der Arbeit stehen. Auch Trauerfälle, Kränkungen und Enttäuschungen im privaten Umfeld und traumatische Ereignisse können einen Burn-out begünstigen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Burn-out

Die Therapie eines Burn-outs muss immer individuell auf den Patienten und seinen Lebensstil sowie der zugrundeliegenden Ursache abgestimmt werden. In leichten Fällen kann es hilfreich sein, Strategien zur Stressbewältigung und Konfliktlösung zu lernen und sich mit dem eigenen Zeitmanagement zu befassen. Dazu gehört zum Beispiel auch, Pausen bewusst einzuplanen und zu genießen und die eigenen Erwartungen zu überprüfen. Zudem sollte das soziale Netz gestärkt werden, da der Rückhalt von Familie und Freunden in einer stressigen Zeit enorm wichtig ist.

Anhaltende Burn-outs werden häufig mit einer Psychotherapie, speziell einer Verhaltenstherapie, therapiert. Diese kann sowohl ambulant als auch stationär erfolgen. Ziel ist dabei immer, das Selbstbewusstsein zu stärken, eigene Erwartungen realistisch zu formulieren und Stress und Konflikte erfolgreich zu bewältigen. Der Austausch mit anderen Betroffenen im Rahmen einer Gruppentherapie kann ebenfalls zum Erfolg beitragen.

Erfüllt die Symptomatik des Burn-outs die Kriterien einer Depression, können die Probleme meist nicht mehr in Eigeninitiative gelöst werden. Hierbei ist eine therapeutische Behandlung unumgänglich. In besonders schweren Fällen kann auch der Einsatz von Medikamenten erforderlich sein.

Die Gesundheitsprüfung bei Burn-out

Mit einer Risikolebensversicherung werden die Angehörigen des Versicherungsnehmers finanziell abgesichert, falls dieser stirbt. Wie bei jeder anderen Versicherung auch, für die der Gesundheitszustand des Versicherten von Bedeutung ist (zum Beispiel Berufsunfähigkeitsversicherung), wird im Zuge der Antragstellung eine Gesundheitsprüfung durchgeführt. Neben allgemeinen Angaben zu Person und Beruf umfasst die Gesundheitsprüfung spezielle Fragen zu Vorerkrankungen und damit einhergehenden Therapien. Bei Burn-out wird beispielsweise erfragt, ob bereits ein Suizidversuch unternommen wurde, wie lange eventuelle stationäre Behandlungen andauerten und ob für längere Zeit eine Berufsunfähigkeit vorlag. Des Weiteren wird auch nach der Ursache und der genauen Diagnose des Facharztes gefragt.

Achtung!

Die für die Gesundheitsprüfung erforderlichen Angaben sind unbedingt vollständig und wahrheitsgemäß zu machen. Wer hier etwas unterschlägt, riskiert im Versicherungsfall, dass der Versicherer nur teilweise oder schlimmstenfalls gar nicht leistet. Den Angehörigen würden folglich nicht die angedachten finanziellen Leistungen zukommen.

Trotz Burn-out ist der Abschluss einer Risikolebensversicherung prinzipiell möglich

Ob der Abschluss einer Risikolebensversicherung trotz Burn-out möglich ist, hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Nach einem Suizidversuch oder einer über 3 Wochen andauernden Berufsunfähigkeit ist in der Regel kein Abschluss einer Risikolebensversicherung mehr möglich. Sonderaktionen sind hiervon ausgenommen, daher sollten Sie in jedem Fall danach fragen. Liegen weder ein Suizidversuch noch eine Berufsunfähigkeit vor, ist es prinzipiell möglich, eine Risikolebensversicherung erfolgreich abzuschließen. Allerdings kann der Versicherer einen erhöhten Versicherungsbeitrag und/oder Risikozuschlag berechnen.

Wichtig ist, dass eine Antragsablehnung vermieden wird. Kommt es dazu, erfolgt eine Eintragung in das Hinweis- und Informationssystem der Versicherer (HIS). Wird nach einer Antragsablehnung ein zweiter Antrag bei einem anderen Versicherer gestellt, prüft dieser, ob im HIS eine Eintragung vorliegt. Ist dies der Fall, sinken die Chancen auf einen erfolgreichen Versicherungsabschluss weiter. Aus diesem Grund führen wir für Mandanten mit einer Vorerkrankung stets eine Risikovoranfrage durch. Der Ablauf gestaltet sich wie folgt:

  1. Erfassung und Anonymisierung aller für die Gesundheitsprüfung notwendigen Daten
  2. Unverbindliche Anfrage bei verschiedenen Versicherern, ob Bereitschaft besteht, Versicherungsschutz zu übernehmen
  3. Prüfung der Angebote derjenigen Versicherer, die Versicherungsschutz bieten würden
  4. Offizielle Antragstellung bei dem Versicherer mit dem in Preis und Leistung besten Angebot

Mittels der anonymisierten Risikovoranfrage kann auf Basis realer Daten ermittelt werden, welcher Versicherer zu welchen Konditionen Versicherungsschutz gewähren würde. Da es sich um eine unverbindliche Anfrage und nicht um einen offiziellen Antrag handelt, kann es auch zu keiner Antragsablehnung kommen.

Wünschen Sie Unterstützung beim Abschluss Ihrer Risikolebensversicherung, können Sie uns gern kontaktieren. Die Risikovoranfrage wie auch die komplette Versicherungsvermittlung führen wir kostenlos für Sie durch. Dies ist möglich, weil wir bei einem erfolgreichen Versicherungsabschluss vom Versicherer eine Courtage als Aufwandsentschädigung für unsere Serviceleistungen erhalten. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!