Die Psychomotorik bezeichnet die durch psychische Vorgänge beeinflussbare Gesamtheit eines Bewegungsablaufes. Störungen dieser sind unter anderem fehlende Körperbeherrschung und Verhaltensauffälligkeiten. Psychomotorische Störungen treten nicht immer in der gleichen Ausprägung auf. Die Betroffenen reagieren auf neue Situationen oder Stresssituationen sowie auf Leistungs- oder Zeitdruck. Das soziale Umfeld reagiert häufig mit Unverständnis oder Ablehnung, was erneutes negatives Verhalten begünstigt. Daher isolieren sich Betroffene häufig von ihrer Umwelt.

Da sich psychomotorische Erkrankungen häufig als Symptom einer psychischen Erkrankung wie Schizophrenie oder ADHS zeigen, ist eine Gesundheitsprüfung vor Abschluss einer Risikolebensversicherung nötig. In der Regel ist es jedoch möglich, eine solche Versicherung abzuschließen.

Frau sitzt alleine am Meer

Menschen, die unter psychomotorischen Störungen leiden, distanzieren sich oftmals komplett von ihrer Umwelt. Eine Risikolebensversicherung lässt sich prinzipiell jedoch trotz dieser Erkrankung abschließen.

Wie äußern sich psychomotorische Störungen?

Die Hauptmerkmale psychomotorischer Störungen sind Wahrnehmungsprobleme, gestörte Bewegungsharmonie und Körperbeherrschung sowie Verhaltensauffälligkeiten. Ein Problem äußert sich in der Grob-, der Fein- oder der Schreibmotorik.

Allgemein wird bei der Diagnose und Behandlung in drei Störungsbildern unterschieden:

  • Unruhe: Ein ständiger, fast zwanghafter Bewegungsdrang sowie mangelnde Kontrolle von Mimik und Gestik. Hinzu kommen eine geringe Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit.
  • Gehemmtheit: Passivität und mechanische, verkrampfte Bewegungen. Betroffene sind zudem häufig ängstlich und übertrieben vorsichtig.
  • Ungeschicktheit: Unkoordinierte Bewegungen und unkontrollierte Kraftausbrüche.

In welchem Zusammenhang treten psychomotorische Störungen auf?

Psychomotorische Störungen treten wie oben erwähnt häufig im Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen auf. Dies sind zum Beispiel Depression, Schizophrenie, Autismus und ADHS.

Darüber hinaus gibt es alleinige Krankheitsbilder der Psychomotorik:

  1. Katatonie (= psychomotorisches Syndrom): Subtyp der Schizophrenie, der sich in Motorik und Sprache äußert. Die Betroffenen haben einen wächsernen Muskeltonus und sprechen nicht (=Mutismus) oder Gehörtes nach. Sie sind nur eingeschränkt kooperationsfähig, das heißt sie führen Aufgetragenes mechanisch aus oder machen das Gegenteil. Des Weiteren kommen sie in Erregungszustände, genannt Raptus. Dann sind sie aggressiv, schreien und wälzen sich auf dem Boden.
  1. Hypokinese: Verminderte Beweglichkeit oder Mangel an Spontanmotorik. Die völlige Bewegungslosigkeit wird auch als Akinese bezeichnet. Frühzeichen für eine Hypokinese sind die langsame Ausführung von Alltagstätigkeiten, eine eingeschränkte Mimik und reduzierte Mitbewegungen (z.B. der Arme beim Gehen).
  1. Hyperkinese: Gesteigerte Beweglichkeit der Skelettmuskulatur. Diese führt zu unwillkürlichen, plötzlichen Bewegungen der Extremitäten, des Gesichts oder des Rumpfes.

Ursachen für psychomotorische Störungen

Die Ursachen für Störungen der Psychomotorik sind vielfältig. Sie betreffen die psychomotorische Entwicklung im Kleinkind- und Kindesalter. Mögliche Ursachen sind:

  • Psychische Störungen oder Erkrankungen
  • Unfälle und minimale Hirnschäden
  • Starke Bewegungseinschränkung durch Krankheit oder Überbehütung
  • Wahrnehmungsausfälle und Epilepsie

Die Erkrankung kann durch die Umwelt hervorgerufen werden oder genetisch vererbt sein. Der genaue Auslöser lässt sich selten ausfindig machen.

Risikolebensversicherung für Betroffene mit psychomotorischen Störungen

Wenn Sie sich für den Abschluss einer Risikolebensversicherung entscheiden, benötigt der Anbieter weitere Angaben Ihrerseits. Zum einen werden allgemeine Angaben zu Ihrer Person wie das Alter, der Beruf und gefährliche Hobbys benötigt. Zum anderen möchte der Versicherer Ihre Erkrankung besser einschätzen. Dazu braucht er einen fachärztlichen Befund einschließlich der Verlaufskontrollen sowie die Beantwortung eines Fragebogens.

Durch den Fragebogen erhält der Anbieter Einsicht in folgende Bereiche:

  • Ihre Symptomatik
  • Die Behandlung und mögliche Medikamente
  • Die Ursache für Ihre Erkrankung
  • Mögliche Suizidversuche

Wir unterstützen Sie beim Abschluss einer Risikolebensversicherung

Im Vorfeld Ihrer Anfrage holen wir von den Versicherern Informationen darüber ein, ob für Sie die Möglichkeit eines Versicherungsschutzes besteht. Das hat für Sie den Vorteil, dass Sie nicht Gefahr laufen, bei Ablehnung in die Sonderwagnisdatei der Lebensversicherer eingetragen zu werden. Von denjenigen Versicherern, bei denen eine Versicherung für Sie möglich ist, holen wir uns im Anschluss konkrete Angebote ein und vergleichen diese für Sie. Auf diese Weise können wir für Sie das Angebot mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ermitteln. Sollten Sie Interesse an einer Zusammenarbeit mit uns haben, können Sie uns jederzeit kontaktieren!