Eine Parese bezeichnet die unvollständige Lähmung eines Muskels oder einer Muskelgruppe. Die für normal erachtete Bewegungsfreiheit wird somit erheblich eingeschränkt. Im schlimmsten Fall wird der Betroffene pflegebedürftig. Eine Risikolebensversicherung abzuschließen ist aber trotzdem möglich.
Ursachen einer Parese
Bei einer Parese funktioniert die Signalweiterleitung vom Gehirn zum Muskel nicht mehr. Es handelt sich also um eine Störung des Nervensystems, bei der die Nervenzellen selbst oder die Synapsen betroffen sind. Die Verbindung vom Gehirn zum Muskel ist damit unterbrochen oder aber die Reizweiterleitung im Muskel funktioniert nicht mehr.
Je nach Alter des Betroffenen können die Ursachen für eine Parese sehr unterschiedlich sein:
- Vorgeburtliche Ursachen: Stoffwechselstörungen bei Mutter oder Kind, Viren oder Gifte.
- Bei der Geburt: Eine Parese kann durch Sauerstoffmangel ausgelöst werden.
- Im Jugend- und Erwachsenenalter: Die häufigsten Ursachen sind Unfälle, Kopfverletzungen, Nervenentzündungen, Hirntumore oder Schlaganfälle.
Die Ursache bestimmt den Therapieplan. Schlaganfälle zum Beispiel werden mit gerinnungshemmenden Mitteln behandelt, Kopfverletzungen oder Unfallfolgen können eine Operation mit sich bringen.
Wie lässt sich eine Parese genauer charakterisieren?
Bei der Charakterisierung wird nach der verursachenden Lokalisation und nach dem Extremitätenbefall unterschieden. Mit der verursachenden Lokalisation ist die Stelle gemeint, an der die Reizweiterleitung außer Kraft gesetzt wird. Die Einteilung anhand der verursachenden Lokalisation erfolgt in:
- Zentrale Parese: Die Verbindung vom Hirn zum Rückenmark ist betroffen. Die Folge sind spastische Lähmungen, gesteigerte Muskelreflexe und unwillkürliche Bewegungen.
- Periphere Parese: Die Verbindung vom Rückenmark zum Muskel ist betroffen. Dies geschieht zum Beispiel, wenn ein Nerv durchtrennt wird. Die Lähmung wird als „schlaff“ bezeichnet, da der Muskel erschlafft und sich langsam zurückbildet. Des Weiteren werden die Muskeleigenreflexe aufgehoben. Beispiele für diese Art von Parese sind die Plexusparese und die Faszialparese.
- Pseudoparese: Die Pseudoparese ist nicht auf einen Nervendefekt zurückführbar. Sie wird ausgelöst durch eine schmerzbedingte Bewegungseinschränkung der Extremitäten.
Die Einteilung nach dem Extremitätenbefall hingegen ist folgende:
- Monoparese: Es ist ein Körperteil/ eine Extremität betroffen.
- Diparese: Es sind zwei Körperteile/ Extremitäten betroffen.
- Paraparese: Ein Extremitätenpaar ist beidseitig betroffen.
- Hemiparese: Eine Körperhälfte ist unvollständig gelähmt.
- Tetraparese: Es sind alle vier Extremitäten betroffen.
Symptome einer Parese
Die Symptome bei einer Parese sind eng verbunden mit der Ursache. Allgemein steht die Lähmung des entsprechenden Muskels oder Körperteils im Vordergrund. Zusätzlich haben viele Patienten Kopfschmerzen oder leiden an Übelkeit. Auch Schmerzen im Bereich des geschädigten Nervs sind ein Symptom der Parese. Ist ein Schlaganfall oder Hirntumor die Ursache, kommen häufig Sprachstörungen hinzu.
Der Alltag der Betroffenen ist häufig eingeschränkt. Aufgrund der hohen Verletzungsrate durch Stürze und verminderte Schmerzempfindlichkeit kann eine Parese zudem zur Pflegebedürftigkeit führen und die Lebensqualität stark beeinflussen.
Risikolebensversicherung trotz einer Parese
Viele Versicherer bieten den Betroffenen auch trotz einer Parese eine Risikolebensversicherung an. Vor dem Vertragsabschluss möchten die Anbieter aber Sie und Ihre Krankheit besser einschätzen können. Daher wird neben allgemeinen Angaben zu Ihrer Person, wie Ihr Alter, Beruf oder gefährliche Hobbys, ein fachärztlicher Befund einschließlich der Verlaufskontrolle benötigt.
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