Menschen, die an Anorexie erkrankt sind (besser bekannt als Magersucht), leiden häufig an körperlichen und psychischen Folgeschäden. Durch einen absichtlich herbeigeführten oder aufrechterhaltenen Gewichtsverlust werden die Körperfunktionen auf ein Minimum reduziert. So sind neben blasser Haut und stumpfem Haar auch eine niedrige Herzfrequenz und ein gestörter Hormonhaushalt Symptome der Krankheit. Trotz dieser gesundheitlichen Belastungen besteht aber trotzdem die Möglichkeit, eine Risikolebensversicherung abzuschließen.

Maßband und Medikamentenkapsel

Menschen mit Anorexie müssen sich auf zusätzliche Gesundheitsfragen beim Abschluss einer Risikolebensversicherung einstellen, der aber prinzipiell möglich ist.

Ursachen und Symptome der Anorexie

Anorexie ist eine psychosomatische Krankheit mit einem individuellen Krankheitsbild. Das bedeutet, dass die Ursachen oder auch Auslöser bei jedem Betroffenen unterschiedlicher Natur sein können. Die Krankheit kann aus Überforderung und Unsicherheit in der Pubertät, aus stark belastenden seelischen Ereignissen oder aus einer Art Suchtverhalten resultieren. Abgesehen von den psychologischen Einflüssen gelten auch gesellschaftliche, familiäre und biologische Einflüsse als Risikofaktor.

Symptome sind an erster Stelle die extreme Gewichtsabnahme oder das zwanghafte Halten eines niedrigen Körpergewichts sowie die Befürchtung, dick zu werden, und das daraus entstehende Essverhalten. Außerdem werden bei Anorexie folgende Symptome häufig beobachtet:

  • Es wird von einer Körperschemastörung gesprochen, wenn die Betroffenen sich für dick und formlos halten, obwohl sie bereits ein empfohlenes Mindestgewicht bei ihrer Größe unterschritten haben. Sie sind also nicht mehr in der Lage, ihren Körper richtig einzuschätzen und nehmen so noch mehr ab, um ihrer Wahrnehmung entgegenzuwirken.
  • Körperfunktionen wie die Herzfrequenz und der Blutdruck sind herabgesenkt und der Grundumsatz deutlich erniedrigt.
  • Haare verlieren ihren Glanz, die Haut wirkt blass und trocken und der sinkende Hormonspiegel führt bei Frauen zum Ausbleiben der Periode.
  • Kraftlosigkeit und Schmerzen beim Sitzen oder Liegen können aufgrund der Unterernährung auftreten.

Etwa 1 % der Frauen zwischen 15 und 25 Jahren erkranken an Anorexie. Häufig handelt es sich um Frauen aus der Mittel- und Oberschicht, die als intelligent und sensibel charakterisiert werden. Seltener können auch Männer von Anorexie betroffen sein.

Formen der Anorexie

Bei Anorexie unterscheidet man im Wesentlichen zwei Formen:

F 50.0 Anorexia nervosa

  • absichtlich herbeigeführter/aufrechterhaltener Gewichtsverlust
  • spezielle Psychopathologie (Angst vor einem dicken Körper/einer schlaffen Form)
  • Unterernährung unterschiedlichen Schweregrades mit endokrinen und metabolischen Veränderungen sowie körperlichen Funktionsstörungen

Von dieser Form der Anorexie gibt es außerdem zwei Unterformen:

  • F 50.00 Anorexia ohne aktive Maßnahmen zur Gewichtsabnahme
  • F 50.01 Anorexia mit aktiven Maßnahmen zur Gewichtsabnahme (zum Beispiel Erbrechen, Abführen)

F 50.1 atypischen Anorexia nervosa

  • Störung, die lediglich einige Kriterien erfüllt, zum Beispiel ein Ausbleiben der Periode

Abschluss einer Risikolebensversicherung für Menschen mit Anorexie möglich

Eine Risikolebensversicherung abzuschließen, ist auch für Menschen mit Anorexie möglich. Bevor es zum Vertragsabschluss kommt, führen die Versicherer allerdings eine Gesundheitsprüfung durch. Diese dient dazu, das Risiko der Erkrankung besser einschätzen zu können. Von der Gesundheitsprüfung hängt somit auch ab, zu welchen Konditionen der Versicherungsschutz geboten wird. Generell gilt dabei: Je höher das gesundheitliche Risiko, desto höher der Beitrag für die Risikolebensversicherung.

Die Gesundheitsprüfung besteht aus einem Fragebogen, der ausgefüllt werden muss. Die Angaben sollten unbedingt wahrheitsgemäß sein. Es besteht sonst die Gefahr, dass der Versicherer im Versicherungsfall nicht leistet. Auf folgende Fragen müssen sich Menschen mit Anorexie einstellen:

  • Welche Beschwerden und Symptome haben Sie?
  • Wann begann die Krankheit?
  • Hatten Sie bereits einen Rückfall?
  • Sind Sie in psychotherapeutischer oder psychologischer Behandlung?
  • Wurden Sie bereits stationär behandelt?
  • Haben Sie versucht, Suizid zu begehen?

Weitere Angaben müssen im Hinblick auf die Einnahme von Medikamenten, den Alkoholkonsum und der Beeinträchtigung im Beruf bzw. auf eine eventuelle Arbeitsunfähigkeit gemacht werden. Darüber hinaus ist ein fachärztlicher Befund einschließlich der Verlaufskontrolle erforderlich, damit sich der Versicherer ein umfassendes Bild von der Krankheit machen kann.

Wir unterstützen Sie beim Abschluss einer Risikolebensversicherung

Möchten Sie trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen eine Risikolebensversicherung abschließen, können Sie sich gern an uns wenden. Wir ermitteln für Sie diejenigen Versicherer, die bereit sind, Sie abzusichern, und fordern von diesen jeweils ein konkretes Angebot an. Per Vergleich ermitteln wir dann dasjenige Angebot, welche für Sie die besten Konditionen zu einem fairen Preis bietet. Setzen Sie sich bei Interesse mit uns in Verbindung!