Adipositas (Fettleibigkeit): Mehr als ein Wohlstandsproblem

Als „adipös“ oder „fettleibig“ werden Personen bezeichnet, die einen Körperfettanteil besitzen, der über das normale Maß hinausgeht. Als Bezugswert wird hierbei in der Regel der Body-Mass-Index (BMI) verwendet, welcher das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße setzt und so einen Orientierungswert für die Bewertung des Körpergewichtes darstellt. Normale BMI-Werte befintoden sich im Bereich von 18,5 bis 25 kg/m². Ab einem BMI-Wert von 30 kg/m² spricht man von Adipositas bzw. Fettleibigkeit. Aufgrund der erheblichen gesundheitlichen und auch psychischen Folgeerscheinungen wird Adipositas seit geraumer Zeit als chronische Erkrankung anerkannt.

Das Wichtigste in Kürze

Die Frage ist in der Regel mit Ja zu beantworten. Abhängig vom Grad des Übergewichtes und von eventuellen weiteren Erkrankungen wie Bluthochdruck ist mit einem Beitragszuschlag für die Risikolebensversicherung zu rechnen. Unserer Erfahrung nach gibt es bei den Versicherern aber deutliche Unterschiede.

Bei manchen Sonderaktionen (zum Beispiel im Rahmen einer Baufinanzierung) verzichten Versicherer übrigens auf die Fragen zu Größe und Gewicht. Übergewicht ist dann kein Thema mehr bei Vertragsabschluss und kann somit auch nicht zu einem Beitragszuschlag führen.

Eine Risikolebensversicherung ist für gewöhnlich auch trotz eines hohen BMI-Wertes möglich. Ein BMI von 46 war für einen Versicherer beispielsweise kein Grund zur Ablehnung. Es gab allerdings einen Beitragszuschlag.


Sollte die Risikolebensversicherung im zeitlichen Zusammenhang mit einer Baufinanzierung abgeschlossen werden, könnte eventuell eine der Sonderaktionen von Versicherern für Sie interessant sein, die wir mit in unserem Angebot haben.

Die Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Wir fragen immer bei verschiedenen Versicherern an, denn oft kommen neben dem Übergewicht noch weitere Erkrankungen wie Bluthochdruck hinzu. Das werten die Versicherer dann unterschiedlich. Ebenso differenzieren die Versicherer zum Teil auch nach der beruflichen Tätigkeit. In der Praxis haben wir mit unserem Vorgehen, bei den Versicherern zunächst anzufragen, sehr gute Ergebnisse erzielt. Unsere Mandanten konnten dann stets von Angeboten profitieren, die in Hinblick auf Preis und Leistung überzeugt haben.

Die Antwort ist Ja und Nein. Aktuell bietet ein Versicherer eine Risikolebensversicherung an, bei der im Rahmen des Versicherungsabschlusses nicht nach Größe und Gewicht gefragt wird. Dafür muss aber parallel zur Risikolebensversicherung ein Darlehen für den Neuerwerb einer Immobilie, einer Praxis oder einer Kanzlei aufgenommen werden. Hier können Sie mehr zu solchen Sonderaktionen bei Risikolebensversicherungen erfahren. Gern können Sie uns bei Fragen aber auch direkt kontaktieren.

Grafik: Adipöse Menschen nach Altersgruppe
Adipöse Menschen nach Altersgruppen in Prozent (Quelle: Robert Koch-Institut, Studie DEGS1)
Info

Übergewicht ist in jeder Altersgruppe ein häufiges Problem

Zwei Drittel der deutschen Männer (67 %) sind übergewichtig, davon sogar 23 % adipös. Auch die Frauen in Deutschland weisen ähnliche Werte auf: 53 % leiden an Übergewicht, während 24 % von ihnen als adipös gelten. Übergewicht und Adipositas sind Phänomene, die sich durch alle Bevölkerungsschichten und Altersklassen ziehen.

Mit zunehmendem Alter treten sie sogar umso öfter auf. Im Jahr 2016 gab es erstmals unter der gesamten Erdbevölkerung mehr übergewichtige als untergewichtige Menschen – ein Indiz für die kontinuierliche Steigerung des Durchschnittsgewichtes in Industrieländern.

Warum werden Menschen adipös?

Die Ursachen für Adipositas sind ebenso vielfältig wie komplex. Oft spielen zahlreiche, sich gegenseitig beeinflussende Faktoren eine Rolle. Als primäre Gründe sind vor allem eine ungesunde und zu fetthaltige Ernährung anzuführen, welche in Kombination mit mangelnder Bewegung zu einer positiven Kalorienbilanz und damit auch zu einer Gewichtszunahme führen. Auschlaggebend kann hierbei möglicherweise die Erziehung sein, denn Essgewohnheiten aus der Kindheit werden oft bis ins hohe Erwachsenenalter übernommen. Ebenso stellen aber auch arbeits- oder freizeitbedingte unregelmäßige Alltagsabläufe einen Risikofaktor dar, denn gestresste Personen greifen öfter zu ungesundem Fast Food oder zu kalorienhaltigen Snacks für zwischendurch.

Die Ergebnisse zahlreicher Studien zeigen zudem, dass auch die genetische Veranlagung einen Einfluss auf die Essgewohnheiten und Fettanlagerung jeder Person hat. Wie groß dieser Einfluss genau ist und welche Gene für welche Effekte verantwortlich sind, muss jedoch noch genauer untersucht werden. Ist das übermäßige Übergewicht durch Medikamente oder eine Erkrankung bedingt, spricht man von sekundärer Adipositas. Beispiele für adipositasfördernde Krankheiten sind eine Schilddrüsenunterfunktion, das Prader-Willi-Syndrom oder auch psychische Störungen wie eine Essstörung oder Depression.

Grafik: Ursachen für Adipositas

Physische und psychische Folgen von Adipositas

Starkes Übergewicht schränkt Betroffene nicht nur in ihrer Beweglichkeit und Lebensgestaltung ein, sondern birgt auch enorme medizinische Gefahren. Adipositas steht neben Bluthochdruck, Gelenkverschleiß (Arthrose) und übermäßigem Schwitzen in starkem Zusammenhang mit folgenden Erkrankungen:

Behandlungsmöglichkeiten von Adipositas

Um Lebensstil und Essgewohnheiten zu ändern sowie Begleit- und Folgeprobleme in den Griff zu bekommen, ist in der Regel professionelle Hilfe notwendig. Hierfür werden Adipositas-Patienten speziell geschulte Therapeuten zur Seite gestellt, die zunächst helfen, ein allgemeines Problembewusstsein und Wissen über das Krankheitsmuster aufzubauen.

Sind die Ursachen und Bedingungsfaktoren der Fettleibigkeit geklärt, kann im Anschluss ein konkreter Plan zur Gewichtsreduktion erstellt werden. Neben einer Ernährungsumstellung können zusätzlich auch entsprechende Medikamente, so zum Beispiel Appetithemmer, eingesetzt werden. In besonders schwerwiegenden Fällen besteht auch die Möglichkeit der Magenverkleinerung. Diese führt zu einem früheren Sättigungsgefühl und somit einer Verringerung der Mahlzeiten. Eine detaillierte Absprache über das genaue Vorgehen mit medizinischem oder psychologischem Fachpersonal ist bei der Behandlung von Adipositas auf jedem Fall unerlässlich.

Grafik: Notizbuch mit Stift, Tomate und Maßband
Adipositas kann behandelt werden, angefangen von psychologischer Betreuung über eine Ernährungsumstellung bis hin zur Medikamenteneinnahme und operativen Eingriffen.