Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die häufigste Todesursache

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind in Deutschland die häufigste Todesursache. Allein im Jahr 2015 sind mehr als 356.000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestorben. Um dieser hohen Sterberate entgegenzuwirken, sind vorbeugende Maßnahmen, eine frühzeitige Erkennung bei ersten Symptomen und eine angemessene Behandlung im Falle einer Erkrankung von großer Bedeutung.

Grafik: Todesursachen nach Krankheitsarten in 2023
Todesfälle in Deutschland nach Krankheitsarten im Jahr 2023 (Quelle: Statistisches Bundesamt).
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Die 10 häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) waren Erkrankungen des Kreislauf-Systems Ursache von 33,9 % der gesamten Todesfälle im Jahr 2023.

Die häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit der jeweiligen Anzahl an Sterbefällen waren dabei:

  • Chronische ischämische Herzkrankheit (74.415)
  • Herzinfarkt (43.839)
  • Herzinsuffizienz (37.645)
  • Hypertensive Herzkrankheit (24.207)
  • Vorhofflimmern und Vorhofflattern (23.469)
  • Schlaganfall (15.954)
  • Folgen einer zerebrovaskulären Krankheit (12.962)
  • Hypertensive Herz- und Nierenkrankheit (11.718)
  • Nichtrheumatische Aortenklappenkrankheit (11.069)
  • Essentielle (primäre) Hypertonie (10.118)

Ursachen und Vorboten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Das Herz macht innerhalb eines Menschenlebens rund 3 Milliarden Schläge. Dabei pumpt es Millionen von Litern Blut durch die Arterien und Gefäße und versorgt so den gesamten Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen. Mit zunehmendem Alter wird das Herz immer empfindlicher und eine gesunde und herzfreundliche Lebensweise daher umso wichtiger.

Zu den häufigsten beeinflussbaren Ursachen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zählen:

  • ungesunde Ernährung
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Tabakkonsum
  • Bluthochdruck und Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Einnahme vieler Medikamente
  • zu hohe Cholesterinwerte
  • anhaltender Stress
  • psychische Belastungen

Daneben gibt es auch Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, auf die kein Einfluss genommen werden kann:

Grafik: 12-Monats-Prävalenz von Herzkrankheiten
Besonders Männer haben ein hohes Risiko für Herzkrankheiten (Quelle: Statista).

Damit eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems möglichst früh erkannt und das Risiko eines tödlichen Verlaufs gesenkt werden kann, sollte bei vorhanden Risikofaktoren und Anzeichen von Atemnot, Schwindel, Herzrasen oder Schmerzen in der Brust umgehend ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden.

Diagnostik und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bestenfalls werden Veränderungen des Herzens oder des Blutkreislaufs bereits bei einer hausärztlichen Vorsorgeuntersuchung festgestellt, noch bevor erste Symptome wie Atemnot, Schwindel oder Brustschmerzen auftreten. Dann kann schnell reagiert werden, um einer Herz-Kreislauf-Erkrankung vorzubeugen. Eine besonders wichtige präventive Maßnahme ist die Umstellung der Ernährungs- und Lebensweise.

Hat die Erkrankung jedoch schon ihren Lauf genommen und leiden Betroffene bereits unter ersten Symptomen, werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen zunächst medikamentös behandelt. Beispielsweise werden mit sogenannten ACE-Hemmern die Erkrankungen Bluthochdruck und chronische Herzinsuffizienz therapiert, um das Herz zu entlasten. Nach einem ähnlichen Prinzip arbeiten Beta-Blocker. Auch diese wirken einem erhöhten Blutdruck entgegen, allerdings indem sie die Konzentration der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin senken. Weitere Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen Gerinnungshemmer zur Vermeidung von Blutgerinseln und Nitrate zur Entlastung der Blutgefäße dar.

ACE-Hemmern

Beta-Blocker

Gerinnungshemmer

In manchen Fällen ist die medikamentöse Behandlung nicht erfolgreich, sodass ein operativer Eingriff erforderlich ist. Operationen am Herzen sind zwar immer mit einem hohen Risiko verbunden, doch gibt es inzwischen zahlreiche Verfahren, die eine hohe Erfolgsrate aufweisen und deutlich zur gesundheitlichen Verbesserung beitragen. Dennoch: Ein gesunder Lebensstil sorgt nach wie vor die besten Prognosen, sowohl zur Prävention als für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.